Donnerstag, 22. Juli 2010

zEnterprise-Mainframe mit neuer Systemarchitektur

PRESSEMITTEILUNG

IBM stellt neuen Großrechner vor: zEnterprise-Mainframe mit neuer Systemarchitektur läutet das Zeitalter intelligenter Rechenzentren ein

Über 1,5 Milliarden $ Entwicklungsaufwand / 3 Jahre Forschung und Zusammenarbeit mit Top-Kunden / erweiterte IBM Systemarchitektur bringt die Mainframe-Governance- und Managementvorteile auch in POWER7- und System x-Umgebungen / neue Technologien verbessern die Leistung bei Analytikanwendungen um den Faktor 10 / leistungsfähigster und energieeffizientester Großrechner aller Zeiten bei gleicher Energieaufnahme mit bis zu 60% mehr Leistung als der IBM z10 Großrechner

New York/Stuttgart-Ehningen, 22. Juli 2010: IBM (NYSE: IBM) hat heute den zEnterprise-Großrechner sowie eine neue Systemarchitektur angekündigt, mit der Workloads auf dem Mainframe, auf POWER7- und x86-Systemen Ressourcen teilen können und als gemeinsames virtualisiertes System verwaltet werden können. Der neue Großrechner ist zudem leistungsstärker und energieeffizienzer als alle anderen Großrechner bisher. Maßgebliche Komponenten des neuen Systems wurden in Deutschland vom IBM Entwicklungszentrum in Böblingen mitentwickelt.
Die neue Systemarchitektur kombiniert den neuen IBM zEnterprise-Großrechner und neue Hard- und Software - die IBM zEnterprise BladeCenter Extension und den IBM zEnterprise Unified Ressource Manager - die es ermöglicht, Ressourcen für Workloads, die auf System z, Power- und x86-Umgebungen verteilt sind, gemeinsam zu verwalten. Die neue Systemarchitektur ist das Ergebnis von Investitionen der IBM in Forschung und Entwicklung von über 1,5 Milliarden US-Dollar und von mehr als 3 Jahren intensiver Zusammenarbeit mit Top-Kunden aus der ganzen Welt.

Kunden können nun das Management von Mainframe-, POWER7- und x86-Workloads in ein einziges System integrieren und die Vorteile des Großrechners wie einfache Verwaltung, extrem hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit auch für Workloads nutzen, die auf besonderen IBM Power- oder System x Blade-Servern betrieben werden. Mit der Fähigkeit, Workloads quer über Systeme als eine Workload zu managen, kann das zEnterprise-System die TCA (Total Cost of Acquisition) um bis zu 40% senken und die TCO (Total Cost of Ownership) um bis zu 60% (7).

IBM hat das zEnterprise-System entwickelt, um eines der drängendsten Probleme in Rechenzentren von Unternehmen anzugehen: das Nebeneinander unterschiedlicher Technologien, die nach und nach angeschafft wurden, um bestimmte Anwendungen zu betreiben. Sie arbeiten in Silos, oft unfähig miteinander zu kommunizieren. Für ihre Verwaltung sind jeweils eigene Fachkräfte und eigene Software-Tools nötig. Das ist kein neues Problem. Aber die Kosten und die Komplexität steigen immer mehr an und gleichzeitig gibt es in einer zunehmend vernetzten Welt anspruchsvollere und datenintensivere Workloads denn je.

Beispielsweise kann eine Bank seine Kreditkartentransaktionen auf dem Mainframe ausführen lassen und für Analytikaufgaben innerhalb des gleichen Systems jetzt IBM Blades einsetzen. Mit dem kombinierten neuen zEnterprise System, der zEnterprise BladeCenter Extension und dem IBM zEnterprise Unified Resource Manager kann das Unternehmen somit innerhalb von Sekundenbruchteilen besseren Einblick in die Daten gewinnen und muss nicht mehr Stunden warten, bis zwei unterschiedlichen Systeme ihre Datenbanken abgeglichen haben. IBM schätzt, dass komplexe Datenbankanfragen in dieser hybriden Umgebung eine bis zu zehnfache Leistungssteigerung erfahren können (1). Zusätzlich kann das Unternehmen mit der neuen IBM Architektur die einzigartigen Vorteile des Mainframe in Bezug auf Verfügbarkeit, Sicherheit und Verlässlichkeit auch für ihre Kundenservice-Anwendungen auf IBM Blades nutzen.

Bei der Citibank spielt IBM System z eine entscheidende Rolle als Rechenmaschine für nahezu jede Geschäftssparte. "Das neue IBM zEnterprise-System steht für einen revolutionären Wandel der Plattform und für den nächsten Schritt in der Evolution hocheffizienter, skalierbarer Datenverarbeitung, weil es nun möglich ist, ganze Workloads auf einem einzigen hochintegrierten System zu hosten", erläutert Martin Kennedy, Managing Director, Citi`s Enterprise System Infrastructure. "Die neue zEnterprise ebnet unseren Rechenzentren auch den Weg zu deutlichen Verbesserungen im Energieverbrauch. Als eine der "energieeffizientesten" Banken in den USA planen wir, die zusätzlichen Kapazitäten sowie den geringeren Energieverbrauch und verbesserte Kühlungsmöglichkeiten der zEnterprise voll für uns auszunutzen."
IBM zEnterprise BladeCenter Extension
Branchenweit einmalig: Die IBM zEnterprise BladeCenter Extension ermöglicht es Anwendungen, die auf IBM POWER7- und System x BladeCenter-Systemen laufen sowie solchen, die für Workloads optimiert sind, wie zum Beispiel Analytics oder Verwaltung von Web-Infrastrukturen, in den zEnterprise-Mainframe-Server zu integrieren und sie über den Großrechner zu managen.
Dedizierte Blade-Server, die mit der IBM zEnterprise BladeCenter Extension verbunden sind und als Mainframe-Ressourcen verwaltet werden, verzahnen sich mit dem System z in Bezug auf Daten und Workloads. Sie können dazu zehntausende von Off-the-Shelf-Anwendungen laufen lassen. IBM wird zunächst General-Purpose-Blades auf Basis von IBM POWER7-Technologie und AIX einführen. IBM stellt darüber hinaus ein workload-optimiertes Blade, den IBM Smart Analytics Optimizer - vor, um die Leistung komplexer Analytik-Workloads zu beschleunigen und dabei die Transaktionskosten deutlich zu senken.
IBM plant die Ankündigung zusätzlicher General-Purpose-Blades für die IBM zEnterprise BladeCenter Extension. Dabei handelt es sich um ausgewählte System x-basierte Blades mit Linux. Weitere workload-optimierte Blades werden u.a. IBM DataPower für bessere Webseiten- und Netzwerkleistung umfassen.
IBM zEnterprise Unified Resource Manager
Die neue IBM Systems Software Unified Resource Manager ist die erste Firmware (hardwarenahe Software, die die Integrationder Hardware ermöglicht), ihrer Art. Sie integriert Ressourcen verschiedener Plattformen als ein einziges virtualisiertes System und bietet einen einheitlichen Managementansatz für zEnterprise. Über 100.000 (!) virtualisierte Server können als ein einziges gemeinsames System verwaltet werden auf einem komplett konfigurierten Cluster von zEnterprise-Systemen.
Der zEnterprise Unified Resource Manager ist der Schlüssel dafür, die Qualitätsattribute des Mainframes wie Sicherheit und Zuverlässigkeit auch für Workloads auf Power und x86-BladeCenter-Systemen zu nutzen. Der Unified Resource Manager kann zum Beispiel System-Engpässe oder Fehler auf verteilten Systemen erkennen. Wenn ein Fehler auf einem x86-Blade auftreten sollte, kann der Unified Resource Manager die betroffene Anwendung sofort auf einen anderen Server verlagern, um sie am Laufen zu halten. Dabei sendet der Unified Resource Manager automatisch eine elektronische Warnmeldung aus, um einen Servicecheck zu initiieren. Er kann auch dabei helfen, Workloads zu priorisieren, um Geschäftsziele besser zu erreichen.
Das neue zEnterprise 196-Kernsystem
Im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit ist das zEnterprise-System das stärkste IBM System, das es jemals gab. So beinhaltet das Kernsystem im zEnterprise-Server - zEnterprise 196 genannt - 96 der derzeit weltweit schnellsten und leistungsstärksten Mikroprozessoren, die mit einer Geschwindigkeit von 5.2 Ghz in der Lage sind, mehr als 50 Milliarden Anweisungen pro Sekunde auszuführen.
Ein wichtiger Bestandteil dieser neuen IBM Mikroprozessor-Technologie ist die neue Software zur Leistungsoptimierung von hohem Datenaufkommen. Diese erzielt eine bis zu 60-prozentige Verbesserung von datenlastigen (3) und Java-Workloads (4). Aufgrund der verbesserten Leistungsfähigkeit des Systems wird auch die Leistung der Software deutlich gesteigert und es kann daher gleichzeitig zur möglichen Senkung der Software-Lizenzkosten kommen.
Trotz gleichen Energieverbrauchs bietet die zEnterprise 196 bis zu 60 Prozent mehr Kapazität als das System z10. Gründe dafür sind unter anderem Fortschritte im Mikroprozessor-Design, der Einsatz der 45nm-Silizium-Technologie, effizientere Leistungsumwandlung und Stromverteilung, genauso wie weiterentwickelte Sensoren, sowie eine Firmware, die die ausreichende Kühlung überwacht. Diese Überwachung geschieht mittels Umweltdaten, wie zum Beispiel Temperatur, Luftfeuchtigkeit und auch Luftdruck.
Auch für die z196 steht die Möglichkeit einer Wasserkühlung zur Verfügung. Diese hat den Vorteil, dass sie den Energiebedarf um bis zu 12 Prozent reduzieren kann (6). In der normalen Rechenzentrumsumgebung reduziert Wasserkühlung den erforderlichen Luftstrom des Systems um mehr als 20%, während außerdem mehr als 70% der Wärmebelastung abgetragen werden. Dies kann einen besonders positiven Einfluss auf Rechenzentren mit Hotspots oder limitierter Anschlußleistung und Kühlkapazität haben. Die Wasserkühlung der z196 ist so konzipiert, dass sie direkt mit den üblichen Kühlwassersystemen in Rechenzentren verbunden werden kann und nicht noch eine zusätzliche Aufbereitungsanlage benötigt wird.
Die neue z196 baut auf den Sicherheitsfeatures des IBM System z auf, den branchenweit strengsten Sicherheitseinrichtungen in Bezug auf Server. IBM System z Server sind die einzigen kommerziellen Systeme, die die Sicherheitsstufe EAL 5 (Evaluation Assurance Level 5 Security Classification) erreichen.
Desweiteren kann die z196 bis zu 80 Spezialprozessoren beinhalten, um somit eine weitere Kostenreduzierung und eine höhere Leistungsfähigkeit zu ermöglichen. Beispiele sind der System z Application Assist Processor (zAAP) zur Integration von Java-Workloads mit Kerngeschäftsanwendungen, der System z Integrated Information Processor (zIIP), der entwickelt wurde, um Kapazität im Kernsystem freizusetzen und damit IT-Kosten zu senken und die Integrated Facility for Linux (IFL) um Linux-Workloads auf dem Mainframe zu optimieren.
Smart Analytics Optimizer
Eine weitere Neuheit ist der IBM Smart Analytics Optimizer, ein Beschleuniger für analytisches Datenaufkommen, der mittels BladeCenter-Erweiterung im neuen Mainframe integriert wurde. Die hybriden Eigenschaften des neuen zEnterprise Systems und des Smart Analytics Optimizers ermöglichen dem Kunden die Analyse von Daten in Hinblick auf zukünftige Marktentwicklungen und helfen ihm dabei neue Möglichkeiten aufzudecken und Risiken besser zu vermeiden - bei einem bis zu zehnfachen Beschleunigungsfaktor.(1)
Neue IBM Software
Der Mehrwert von zEnterprise für Kunden ergibt sich aus den Synergieeffekten des breiten Hard- und Software-Portfolios der IBM. IBM kündigt neue Tivoli Systems Management Software, Websphere Middleware, Rational Entwicklungs-Tools und Lotus Collaboration Software für zEnterprise an. Jedes Angebot wurde für zEnterprise optimiert und darauf abgestimmt, in Verbindung mit der neuen Blade Center Extension plattformübergreifend zu arbeiten.
Neue IBM Rational-Lösungen verbessern die Produktivität, indem Mainframe-Code-Entwicklung und Test auf Workstations verlegt werden können. Neue Compiler helfen Kunden, Anwendungen älterer Systeme auch für die zEnterprise-Architektur zu optimieren. Der neue IBM Rational C++ Compiler kann beispielsweise die Systemleistung um bis zu 60% verbessern in Kombination mit dem neuen zEnterprise-System.
IBM kündigt außerdem ein neues z/OS Distributed Data Backup Feature für das Speichersystem DS8000 an, das dabei helfen kann, die Kosten für Datenschutz und Disaster Recovery zu senken, indem Umgebungen für Disaster Recovery über Plattformen hinweg auf der z196 konsolidiert werden. Kunden können nun wichtige Daten von Workloads auf mehreren Plattformen über hochperformante Verbindungen mit der unübertroffenen Sicherheit und Verlässlichkeit des Mainframe kombinieren.
Hohe Entwicklerkompetenz aus Deutschland
Einen bedeutenden Anteil an der Entwicklung des zEnterprise-Systems hatten auch Ingenieure des IBM Labors in Böblingen. Ralf Fischer, VP Hardware Development, IBM Deutschland Research & Development GmbH, erläutert: "Mit dem jetzt vorgestellten Hochleistungssystem ist den IBM Entwicklern ein bedeutender Technologiesprung gelungen. Der Unified Resource Manager ist eine technische Revolution, der bei uns im deutschen Forschungs- und Entwicklungszentrum entwickelt wurde. Das Team mit über 500 Hardware- und Softwareexperten hat darüber hinaus die wichtigsten Komponenten des Gesamtsystems mitentwickelt, wie den Prozessor, die Support-Chips, die Multichip-Module und die Leiterkarten. Zudem kommt auch noch die erste Anwendung der Blade-Extensions zur Datenbankabfragebeschleunigung aus unserem Böblinger Labor."